Frauen und Gesundheit

  • Veröffentlicht am: 23. März 2011 - 15:21

Wie wollen wir in Zukunft leben? Bericht vom interkulturellen Frauencafé zum internationalen Frauentag.

Im Rahmen des Veranstaltungsprogramms des Internationalen Frauentages luden der Stadt- und Regionsverband Hannover interessierte Frauen zu einer Veranstaltung zum Thema "FRAUEN UND GESUNDHEIT -

Wie wollen wir in Zukunft leben?" in das interkulturelle Frauencafé ein.

Zu Hören gab es einen Vortrag über Salutogenese. Für viele ein Fremdwort, dessen Inhalt sich aber schnell erschloss: die Referentin Nadja Lehmann aus Bad Gandersheim erklärte auf anschauliche Weise, was der

Begriff bedeutet.

Die Salutogenese (saluto = Gesundheit, genese = Entstehung) betrachtet

uns Menschen als Ganzes. Er ist verbunden mit verschiedenen Systemen,

die ihrerseits wieder Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, Schaffen,

Energie und Lebenkraft/Lebenslust haben. Im Gegensatz zur üblichen

Behandlungen bei Krankheiten, die oftmals auf ein "Du darfst nicht

mehr..." abzielen, beschreitet die Salutogenes den Weg der "Annäherung". Gestärkt und unterstützt werden soll z. B. unser Lebenswille,

unser Sicherheitsgefühl, Selbstbestimmheit, die Lust am Lernen...

Die Salutogense fragt nach gesunden Entwicklungen und Ressourcen

und regt die Selbstregulation an. Grundlage dafür ist die "Wertschätzung

des Subjekts" und ein dynamisches Verständnis von "sowohl als auch" -

im Gegensatz zum "Entweder-Oder". Eine Krankheit wird nicht be-

kämpft, sondern angenommen. Natürlich setzt dieser Weg der Heilung

eine gute Selbstwahrnehmung voraus -aber das können wir üben!

In drei Gesprächsgruppen wurde herausgearbeitet was wir uns für ein

gesundes Leben wünschen.


Wie geht es uns Frauen

• in Verantwortung für Familie,

• in der Arbeitswelt,

• im Alter ?


In der Diskussion wurden Gedanken zum Jetzt-Zustand gesammelt,

Aspekte, für die wir persönlich verantwortlich sind betrachtet und Anregungen für unserer PolitikerInnen weitergegeben. Im Folgenden ein

stichpunktartiger Einblick in die Ergebnisse.


Gesundheit in Bezug auf Verantwortung für Familie

• mehr Anerkennung / Wertschätzung der Leistungen

• weniger Zerrissenheit (berufliche Anforderungen Privatleben)

• flexible Arbeitszeiten

• neue Lebensarbeitszeitmodelle

• gleichberechtigte Aufteilung der Familienarbeit

• Frauen stehen im Zentrum der Fam.-Kommunikation

Gesundheit erhalten in der Arbeitswelt

• gleiche Arbeit, gleicher Lohn

• Quote

• Mentorinnen in Unternehmen

• Arbeitgeber-Engagement bei der Kinderbetreuung

• gleichberechtigte Aufteilung der Familienarbeit

• Frauen stehen im Zentrum der Fam.-Kommunikation

• Rückzugsmöglichkeiten (zum Auftanken, Ruheräume)

• mehr Mut zum Risiko entwickeln, nein sagen können, Nichtstun üben,

selbständiger werden ...

Gesund bleiben im Alter [br]

• Älter werden als Wert ansehen

• sinnhafte Tätigkeiten fördern

• flexible Arbeitszeiten im Alter

• neue Wohnmodelle (Geminschaften bilden)

• weg von Einsamkeiten

• Verschiebung von Prioritäten erkennen

• Tabus über Sexualität brechen

• mehr Rücksicht auf Sozialisation nehmen

Die Diskussionsrunden wurden von Barbara David,

Brigitte Deyda, Brigitte Nieße, Regine Kramarek und

Maaret Westphely als Tischpatinnen begleitet.